Selbstbestimmt leben: 7 wichtige Voraussetzungen

Es doch wirklich erstaunlich. Wir leben in einem freien Land, in einem Land der Möglichkeiten. Wir sollten eigentlich alle selbstbestimmt leben! Warum zum Teufel ist dann Fremdbestimmung überhaupt ein Thema? Warum leben wir das Leben von anderen? Warum werden wir gelebt anstatt selbst zu gestalten?

Selbstbestimmt leben

Ich entscheide über mein Leben

Da sind die Einen, die sich tagein tagaus 60 Stunden und mehr zu einer Arbeit schleppen, die sie abgrundtief hassen.

Sie befinden sich in einem Hamsterrad, aus dem es scheinbar kein Entrinnen gibt. Muss ja. Das Einfamilienhaus. Der Urlaub. Das Auto. Also, auf auf …

Da sind die Anderen, die sich in einer Beziehung befinden, die sie schon lange nicht mehr glücklich macht, aber weil es ja Kinder gibt oder man sich ganz bequem im Leben eingerichtet hat, bleibt man halt.

Den nicht mehr vorhandenen Sex kann man sich ja notfalls auch anders „organisieren“.

Frei nach dem Motto: Lieber den Spatz in der Hand, als die Taube auf dem Dach. 😉

Man wird doch wohl noch Kompromisse machen dürfen oder?

Oder andere haben montags Zumba, dienstags Treffen wahlweise mit Mareike oder Sophie, mittwochs Elternabend, donnerstags Sport, freitags aufräumen und saubermachen, samstags einkaufen und nachmittags treffen mit der Familie und am Sonntag Brunch mit Finn und Marie.

Mir wird schon beim Schreiben schwindelig. Freizeitterror.

Am Ende der Woche fragen sie sich dann insgeheim, was das mit ihrem Leben zu tun hat.

Aber egal, weiter geht’s, man muss ja….

*Ironie Ende.*

Das sind natürlich alles Beispiele für die totale Fremdbestimmung.

Für ein Leben, dass du nach den Maßstäben anderer ausrichtest.

Du ordnest dich vermeintlich anderen Wünschen und Bedürfnissen unter.

Ich sage vermeintlich, weil wir auch das oft noch nicht mal klären, ob es wirklich die Wünsche des anderen sind oder wir es einfach nur annehmen, dass das so ist.

Und dann stellst du die eigenen Wünsche in die Warteschleife. Irgendwann mal…. Wenn der passende Zeitpunkt da ist. Geht grad nicht. Ist ungünstig.

Doch irgendwann – hoffentlich nicht erst am Ende deines Lebens – stellst du dann fest, du hast das Leben eines anderen gelebt.

Schade, eigentlich, wo es nun doch schon dein Leben ist oder? 😉

Selbstbestimmt leben heißt, dass du dein Leben selbst gestaltest.

Dass du die Kontrolle darüber hast und selbst entscheidest.

Dass du der Chef oder die Chefin im Ring bist.

Dass du als Mensch in deinen Entscheidungen autonom und unabhängig bist. Soweit es halt geht.

Selbstbestimmt leben – das ist eine Lebenseinstellung!

Selbstbestimmung bedeutet, dass du immer die Wahl hast, ob du eine Situation akzeptieren oder ob du sie – vielleicht auch langfristig – verändern möchtest.

Du entscheidest, was mit dir geht und was nicht.

Dabei geht es darum, sich nicht von anderen und deren Entscheidung abhängig zu machen. Das geht natürlich nicht immer zu 100%.

Du hast Familie, Freunde und einen Job. Ich meine damit nicht, dass du wie Rambo rumlaufen sollst und nur das tust, was du wirklich willst. Das wäre, gelinde gesagt, ziemlich dämlich 😉

Es geht darum, abzuwägen. Position zu beziehen. Wichtigkeiten und Prioritäten herauszufinden. Und dann bewusst zu entscheiden: Das mache ich jetzt so. Oder auch: Das lasse ich jetzt.

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Selbstbestimmt leben und Kompromisse machen?

Ja, aber ich kann doch nicht immer zu 100% machen, was ich will, Anja? Das geht doch gar nicht!

Nein, wenn du nicht als einsamer Mohikaner enden möchtest, natürlich nicht.

„Die Freiheit des einzelnen endet da, wo die Nase des anderen beginnt“, sagt man so schön.

Manchmal musst du auch Kompromisse machen.

Nur: Wenn du das freiwillig tust, bleibt auch ein Kompromiss selbstbestimmt. DAS ist der Unterschied.

Wenn du dich anpasst und widerwillig eine Entscheidung triffst z.B. zuliebe des Partners oder der Partnerin und es aber eigentlich gar nicht willst, dann ist das Anpassung.

Wenn du eine Entscheidung bewusst triffst und sie auch mit deinen Werten vereinbar ist und du dich nicht verbiegst, dann bist du auch im Kompromiss selbstbestimmt.

Und Selbstbestimmung ist es doch, worum es im Leben geht, oder? Zumindest für mich.

Ein eigenes, selbstbestimmtes Leben zu führen! Frei von Zwängen. Sich frei zu fühlen. Frei zu gestalten. Selbstbestimmt zu leben und zu lieben. Ein inneres Wachsen und die Ausrichtung an eigenen Werten. Einen inneren Ruhepool zu schaffen. Wahrhaftig und in Harmonie mit meinen größten Sehnsüchten. Darum geht es meiner Meinung nach.

Es geht dabei um ein völlig neues Lebensgefühl. Vor noch ein paar Jahrzehnten für die meisten Menschen völlig undenkbar.

Und weil es so neu ist, ist es auch in vielen Köpfen noch nicht so richtig verankert. Dass es tatsächlich möglich und nicht nur ein Hirngespinst ist. Dass wir uns nicht mehr anpassen und funktionieren müssen. Dass wir wählen können, wie wir unser Leben gestalten wollen.

Meistens klappt das nach der Schule bei vielen noch ganz gut. Da werden Auslandsreisen geplant oder im Studium ein bisschen rumprobiert.

Komischerweise hört es für viele genau dann auf, wenn der Bachelor oder der Master in der Tasche steckt und wir uns das erste Mal „im ernsten Leben“ bewegen.

Dann werden feste Pläne geschmiedet. Die Karriereleiter beschritten. Der Hausbau durchgetaktet. Familienpläne festgezurrt. Und mit Anfang bis Mitte 30 kommen die ersten Zweifel hoch und du fragst dich:

„Wollte ich das eigentlich so alles? Warum fühle ich mich so, als wäre mein Leben nicht mein Leben?“.

Warum das häufig so endet?

Ich glaube der Grund ist folgender:

Wann hast du dir ernsthaft mal Gedanken über dich selbst gemacht?

  • Wer du wirklich bist?
  • Was du wirklich, wirklich vom Leben willst?
  • Wofür du eigentlich hier bist?
  • Und was obiger Lebensentwurf eigentlich mit dir zu tun hat?

Du übernimmst ungefragt die Lebensentwürfe von anderen.

Du wirst manipuliert. Von Medien, von unseren Umfeldern. Manchmal ist das gut, weil es uns entspricht.

Aber ziemlich häufig eben auch nicht.

Das Ausmaß der Selbstbestimmung bestimmst du selbst.

Um es gleich vorweg zu nehmen:

Du entscheidest natürlich auch selbst, ob du ein selbstbestimmtes Leben überhaupt willst.

Es ist genauso in Ordnung, wenn du sagst, du willst eigentlich gar nicht selbstbestimmt leben. Du lässt lieber andere für dich entscheiden und fühlst dich gut dabei.

Meine Erfahrung sagt mir, dass du irgendwann an einen Punkt kommst, an dem dir das nicht mehr reicht. Und du mehr willst.

Und bis zu welchem Grad willst du überhaupt selbstbestimmt leben? Welches Ausmaß ist gut für dich?

Möchtest du als digitaler, selbstständiger Nomade jeden Tag selbst darüber bestimmen, was dein Tag bringen soll?

Oder bist du glücklich, wenn du im Angestelltenjob innerhalb deines Aufgabenbereichs selbst bestimmen und gestalten kannst?

Übrigens, um mit einem Mythos aufzuräumen:

Selbstbestimmung und Selbstständigkeit – das ist nicht das Gleiche. Du kannst auch als Selbstständige:r ziemlich fremdbestimmt sein und als Angestellte:r ziemlich selbstbestimmt. 

Viele Menschen assoziieren Selbstbestimmung mit Selbstständigkeit und nennen das in einem Atemzug. Das muss aber nicht so sein.

Warum ist es denn so schwer, selbstbestimmt zu leben?

In ihrer Extremform kann Selbstbestimmung auch in die Überforderung führen. Dann nämlich, wenn du keinerlei Rahmen mehr hast.

Wenn du dich zu weit rausgewagt hast, ohne Netz und doppelten Boden. Ohne Unterstützung im Umfeld.

Dann kann es passieren, dass du plötzlich allein auf weiter Flur stehst und keinen Halt mehr hast. Das macht Angst.

Meiner Erfahrung nach ist das aber weniger unser Problem, dass du es übertreibst und dich zu weit vorwagst. Viel häufiger gehst du gar nicht erst los!

Du verharrst in unguten Situationen. Denn Leiden ist viel leichter als sich zu verändern.

Du wirst manipuliert von Medien, unseren Umfeldern und Partner:innen. Die alle ein Interesse daran haben, dass du dich nicht veränderst. Denn dann würde sich nämlich auch ihr Leben verändern.

Was braucht es denn nun, damit du selbstbestimmt leben kannst?

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Die 7 wichtigsten Voraussetzungen für ein selbstbestimmtes Leben:

  1. Klarheit: Zu nächst einmal schonungslose Ehrlichkeit und Wahrhaftigkeit im Leben. Dir selbst gegenüber. Und anderen gegenüber. Nur wenn du selbst weißt, was du wirklich, wirklich, wirklich willst, kannst du es auch erreichen. Klarheit über die eigenen Wünsche und Bedürfnisse steht also immer an erster Stelle.
  2. Akzeptanz und Offenheit für neue Wege: Du brauchst den Blick für Chancen und Möglichkeiten, denn bevor du eine Wahl triffst, musst du diese natürlich überhaupt erstmal kennen. Du musst darum wissen, dass du immer eine Wahl hast. Immer! Sobald du das für dich anerkannt hast, gibt es mehr als eine Möglichkeit und damit Wege raus aus dem Status quo. Häufig musst dafür offen sein, dir neues Wissen und Sichtweisen anzueignen.
  3. Verantwortung übernehmen: Mit jeder Entscheidung ist immer auch ein Preis zu zahlen. Manchmal ist der klein, dann sind die Entscheidungen aber auch nicht schwer. Manchmal – und das ist der häufigere Fall – musst du mehr dafür an dem Kassenhäuschen des Lebens hinlegen. Wenn du dich z.B. aus einer dich einengenden Beziehung trennen möchtest, in der du nicht mehr wachsen kannst, kann der Preis dafür ein großer finanzieller Rückschritt oder der Verlust von sozialen Verbindungen sein. Hierfür musst du natürlich die Verantwortung übernehmen. Immer. Selbstbestimmtheit ohne Verantwortung gibt es nicht.
  4. Gutes Risikobewusstsein: Außerdem musst du natürlich auch einschätzen können, was realistisch ist und was eher nicht. Du solltest Risiken gut einschätzen und kontrollieren können, denn damit gewinnst du an Sicherheit, dass dein Vorhaben umsetzbar und kein Luftschloss ist. Und wer dir dabei ggf. auch unter die Arme greifen könnte.
  5. Selbstwirksamkeit: Was du unbedingt benötigst, ist eine hohe eigene Selbstwirksamkeit. Dass du weißt, dass du aus dir selbst heraus Dinge lösen kannst. Das bedingt natürlich eine balancierte Haltung, die sowohl die Risiken als auch die Chancen mit einbezieht.
  6. Hilfreiches Umfeld: Dann braucht es auch ein hilfreiches Umfeld, zumindest bis zu einem gewissen Maße. Es geht auch ohne, aber wenn dein nahes Umfeld das doof findest, was du planst oder schon tust, beeinflusst dich das in der Regel. Wenn du kein unterstützendes Umfeld um dich hast, das dich wachsen lässt, bleibst du häufig da, wo du bist. Oder du musst dir eins schaffen. Das bedeutet häufig Auseinandersetzungen oder Trennung.
  7. Soziale Sicherheit: Und nicht zuletzt braucht es auch die Sicherheit unseres Systems. Ich gehe davon aus, dass du in unserer westlichen Welt mit den sozialen Absicherungen lebst, nicht in Armut irgendwo in Afrika. Egal, was du hier in Deutschland tust, du fällst immer in eine weiche Hängematte. Niemand muss mehr hungern oder unter der Brücke schlafen in unserem Land. Das schafft Sicherheit und Vertrauen, auf deren Basis Selbstbestimmung wachsen kann.

Mein Fazit:

Selbstbestimmung ist eine Lebenseinstellung. Ein Lebensgefühl.

Selbstbestimmtheit ist Grundlage dafür, dass du persönlich wachsen kannst. Sie ist immer und unweigerlich mit Selbstverantwortung verbunden.

Und genau deshalb ist es nicht einfach immer selbstbestimmt zu leben. Manchmal ist es sogar eine große Last.

ABER: es ist auch das, worum es im Leben geht.

Wer sagt denn, dass Leben immer einfach ist?

Mach dich auf und finde heraus, was du wirklich willst.

Und dann lebe danach.

Herzlichst

Anja

Kommentare (4)

  • Katti
    Katti
    10.10.2021

    Finde es sehr sehr schade wie du es darstellst... Das ist keine Lebenseinstellung.. Das ist zu akzeptieren wie wir hier halt leben... Das ganze System ab Kindergarten... Das ist NICHT selbstbestimmt. Es ist nicht selbstbestimmt, motiviert werden zu müssen, zur Arbeit zu gehen.. Zu müssen...

    • Anja Worm
      Anja Worm
      06.12.2021

      Hallo Katti, ja ich verstehe und akzeptiere deine Meinung hierzu. Ich bin allerdings anderer Meinung. Ich glaube, wir haben immer die Wahl wie wir mit diesen Dingen umgehen. Das macht uns selbstbestimmt. Niemand zwingt uns in dieses System hinein. Kindergarten, Schule, Arbeiten, ... das kannst du annehmen oder dich da reinbegeben, musst du ja aber nicht, was natürlich in der Konsequenz nicht einfach ist, aber du hast die Wahl. Ich finde es in erster Linie auch immer eine Frage der Haltung. Niemand sollte dich motivieren müssen zur Arbeit zu gehen. Warum machst du dich nicht auf die Suche nach einem passenden Job, wo du gern hingehst? Ich wünsche dir auf jeden Fall alles Gute dafür.

      Herzlichst Anja

  • Steffi
    Steffi
    02.01.2022

    Sehr guter Artikel tfs!


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