Impostor Syndrom: Mit Selbstzweifeln umgehen. Laura Kellermann

Leidest du am Impostor Syndrom? Du fragst dich, wie du besser mit deinem Gefühl umgehen kannst, nicht gut genug zu sein? Hol dir heute Tipps von Expertin Laura Kellermann!

Impostor Syndrom

Mit Selbstzweifeln umgehen

Kennst du die Angst, nicht gut genug, nicht kompetent genug zu sein? Diese Angst betrifft oft Menschen, die klug und kompetent sind. Trotzdem erwarten diese Menschen mit ihrer vermeintlichen Inkompetenz irgendwann aufzufliegen, vom Chef entdeckt zu werden. Bei Gehaltsverhandlungen sehen Menschen mit Impostor Syndrom keine Grundlage für ihre Forderungen, bei Jobwechseln fehlt der Glaube, Fähigkeiten für den neuen Job mitzubringen. Es handelt sich also um eine permanente Selbstunterschätzung der eigenen Fähigkeiten und Kompetenzen. Obwohl man Erfolge hat, gutes Feedback bekommt und gute Erfahrungen hat, bleiben die Selbstzweifel hartnäckig.

 

Es gibt fünf Anzeichen für ein Impostor Syndrom. Wenn zwei dieser Faktoren zutreffen, kann man davon sprechen, dass das Impostor Syndrom vorliegt.

  1. Man hat Angst davor zu versagen. Wenn man einmal einen Fehler macht, stellt man sich gleich komplett in Frage. Auch schon durchschnittliche Leistungen werden als Versagen interpretiert. Oder neutrale Situationen werden negativ gewertet.
  2. Angst vor Erfolg. Wenn man z.B. einen höheren Posten oder mehr Gehalt bekommt, steigt auch der Erwartungsdruck, der Gedanke, keine Fehler machen zu dürfen, weil man sich beweisen muss.
  3. Man will die Beste, der Beste sein. Nicht eine von den Besten. Hat exorbitante Ansprüche an sich selbst.
  4. Menschen mit Impostor Syndrom haben Schwierigkeiten, Lob anzunehmen. Sie glauben dem Lobenden nicht.
  5. Es gibt den Impostor Zyklus. Man hat eine Leistungsanforderungen im Job, z.B. eine Präsentation und bereitet sich exzessiv vor oder schiebt die Vorbereitung erst einmal auf. Bei Erfolg schiebt man diesen auf die sehr intensive Vorbereitung, bei Nicht-Erfolg auf den mangelnden Einsatz. Bei beidem verhindert man, sich die Leistung oder den Miss-Erfolg selbst zuschreiben zu können. Letztes dient dabei eher dem Selbstschutz.

 

Das Impostor Syndrom ist ein Selbstkonzept – und keine Erkrankung. Gründe für die Ausbildung eines Impostor Syndroms können z.B. kritische Eltern sein oder ein beruflicher Aufstieg, der einen in ein neues berufliches Umfeld führt. Negative Auswirkungen sind u.a., dass man sein Potential nicht entfalten kann. Oder dass man sich überlastet, weil man keine Grenzen setzen kann. Es geht auch viel Energie in Gedankenkreise rein, weil man eben über seine Leistungen nachdenkt. Man bewirbt sich eventuell nicht auf eine neue, spannende Stelle, weil man Angst hat, den Anforderungen nicht gerecht werden zu können.

Lauras wichtige Botschaft ist: Man kann die gleichen sehr guten Ergebnisse hinbekommen, ohne sich verrückt zu machen. Wenn man diesen Unterschied realisiert, dann kann das Leben leichter werden.

 

Ihre Tipps:

  • Führe ein Erfolgstagebuch und schreibe auf, was dir gelungen ist. Auch wenn dir Dinge nicht besonders erscheinen, guck genau hin und registriere deine Erfolge. Deine selbstkritische Stimme kann so kleiner werden.
  • Exzessive Vorbereitung: Interviewe eine andere Person, die entspannter mit Aufgaben umgeht. Frage sie, wie sie an Herausforderungen herangeht, wieviel Vorbereitungszeit diese Person braucht, um Richtwerte zu bekommen. Geh dann selbst in kleinen Schritten vorwärts, um deine exzessive Vorbereitung zurückzufahren. Du wirst merken, du kommst zu den gleichen Ergebnissen.
  • Schau auf andere: Auch andere machen Fehler. Auch andere kluge, kompetente Menschen brauchen mal Hilfe, vergessen mal was, verstehen mal was nicht, sind nicht perfekt. Also, schau mit Selbstmitgefühl auf dich.
  • Und wenn du Overthinking betreibst – führe auch hier ein Tagebuch. Und schreib da alles rein, was du ständig denkst. Du wirst feststellen, wie anstrengend es ist, seine ganzen Grübelgedanken immer aufschreiben zu müssen. Das wird ganz schnell nervig.

Lauras Botschaft zum Abschluss: Du bist gut so, wie du bist. Und genau so ist es. 

Diese Fragen habe ich Laura gestellt

  1. Was ist das Impostor Syndrom?
  2. Wie äußert es sich bei den Betroffenen? 5 Anzeichen
  3. Müssen alle 5 zusammenkommen? Reicht es auch, wenn nur zwei da sind?
  4. Wenn ich dem zustimme, weiß ich jetzt, dass ich betroffen bin? Gibt es eine Diagnostik? Woran erkenne ich das Syndrom?
  5. Wie unterscheidet sich das Impostor Syndrom von anderen psychischen Erkrankungen wie Depressionen oder Angststörungen? Ist das therapiebedürftig?
  6. Welche Faktoren können das Impostor Syndrom auslösen oder verstärken?
  7. Gibt es Personengruppen, die besonders häufig betroffen sind?
  8. Welche Auswirkungen hat das Impostor Syndrom auf das Berufsleben und die Karriereentwicklung?
  9. Kann das Impostor Syndrom auch positive Auswirkungen auf die Leistung haben oder ist es für die Betroffenen immer eine Belastung?
  10. Wie werde ich mein eigener größter Fan? Welche Bewältigungsstrategien gibt es, das Impostor Syndrom zu überwinden oder zu reduzieren?
  11. Woran sehe ich, dass das Arbeitsergebnis gut genug ist? Wie gelingt es mir, nicht mehr zu hohe Maßstäbe an mich selbst anzulegen und lockerer mit Fehlern umzugehen?
  12. Dein letzter Tipp?
  13. Wo findet man dich?

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