Hier kommen jetzt 4 Schritte, wie das gelingen kann.
1. Nicht loslassen können? Akzeptiere, was ist.
Der erste Schritt ist der vielleicht Schwierigste. Du akzeptierst die Situation.
Du hörst auf zu hadern, gegen an zu kämpfen, zu jammern, zu argumentieren, dir Dinge schön zu reden, hinterher zu laufen, usw. Du akzeptierst den Zustand so wie er ist.
Ohne ein ABER hinterher zu schieben.
Was ist, ist. Punkt. Akzeptiere es.
Es geht um nicht mehr in diesem ersten kleinen Schritt und doch ist er so schwer.
Du bist es nämlich gewohnt, ein ABER hinterher zu schieben.
Und das geht bei der Akzeptanz nicht. Du musst zu 100% akzeptieren, was ist.
ACHTUNG. Es muss dir nicht gefallen, was passiert ist.
Darum geht es nicht. Du sollst nur den Zustand als gegeben annehmen.
Was dir dabei hilft, ist eine selbstwirksame, innere Haltung:
- Du kannst nicht alles richtig machen.
- Die Welt ist nicht immer gerecht.
- Andere Menschen verhalten sich nicht immer so, wie du dir das wünscht.
- Dinge laufen manchmal nicht so, wie du dir das wünschst.
- So ist das. Punkt.
2. Nicht loslassen können? Das passiert beim Abschied:
Nimm eine offene, neugierige Haltung ein und frage dich:
- Was ist gut daran, wenn du jetzt loslässt? Was gewinnst du dann?
- Was verlierst du, wenn du nicht loslassen kannst?
- Womit musst du dich beschäftigen, wenn du losgelassen hast?
- Was wäre gut daran?
- Was wäre nicht so gut? Wie kannst du das verhindern oder abmildern?
- Was wäre das Schlimmste, was dir dann passieren kann? Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, das genau das eintritt? Wie kannst du verhindern, das genau das eintritt? Und welche Schritte müsstest du gehen, damit du dann wieder in den Ausgangszustand zurückkommen könntest?
Merkst du, wie sich gleich deine Sicht auf die Dinge verändert, wenn du dir diese Fragen in einer offenen, neugierigen Haltung stellst und beantwortest?
Plötzlich werden Dinge möglich, die vorher undenkbar schienen.
3. Überwinde deine Ängste:
Aber das macht mir ungeheure Angst, Anja.
Ich höre das immer wieder: Ich kann mich nicht aus dem ungeliebten Job verabschieden. Ich muss am Ende des Monats meine Miete zahlen.
Ja, natürlich. Klar musst du das! Das müssen wir ja alle.
Wobei müssen? Wir wollen in einer Wohnung leben – selbst das könnte man jetzt hinterfragen, aber das tue ich hier nicht.
Ich gehe davon aus, dass du ein bestimmtes monatliches Einkommen zum Leben brauchst.
Seien wir mal ganz ehrlich: wir hier in Deutschland in einer Zeit, die – aus vorherigen Epochen aus betrachtet – geradezu paradiesisch ist.
Wir haben eine Grundsicherung und können eigentlich nicht mehr von existenziellen Sorgen in Deutschland reden. Es herrscht Frieden, es muss keiner verhungern und (fast) alle haben ein warmes Heim.
Die existenziellen Sorgen betreffen nur noch sehr wenige Menschen hier.
Und dennoch ist das eine unserer größten Sorgen.
Wenn du das ganz nüchtern betrachtest, sind diese Ängste eigentlich alle unbegründet.
Fällst du mal hin, kannst du jederzeit wieder aufstehen.
Niemand muss ohne Dach über dem Kopf hier leben. Und du hast in Deutschland alle Möglichkeiten.
Also, stelle dich deinen Ängsten. Und stell dir folgende Fragen:
- Wie realistisch sind deine Ängste einzuschätzen? Sind sie übertrieben oder durchaus begründet?
- Was kannst du dafür tun, dass nicht genau das eintritt, was du befürchtest?
Schau dir deine Ängste an. Meistens verschwinden sie dann von allein.
Lass dich nicht von deinen irrationalen Ängsten beherrschen!
4. Nicht loslassen können? Triff eine bewusste Entscheidung!
Ich kenne das Nichtentscheiden selbst sehr, sehr gut.
Ich steckte lange Zeit in einer Situation, in der ich mich um mich selbst kreiste und keine Entscheidung getroffen habe – immer unzufrieden mit dem Status quo und doch nicht in der Lage eine Entscheidung zu treffen.
Ich kann dir sagen, dass dieser ambivalente Zustand dein Leben wirklich zerstören kann.
Nein, ich übertreibe nicht.
Es zerreißt dich innerlich förmlich.
Es nimmt dir jegliche Energie. Du fühlst dich klein und schwach. Und von Tag zu Tag wird es schlimmer, so dass du dich am Ende wie ein kleines Häufchen Elend fühlt.
Lass es nicht soweit kommen.
Überlege dir, was du stattdessen willst:
- Was wäre ein gutes Ziel? Womit würdest du dich gut fühlen?
- Was wären denn eigentlich 100% in dem Bereich? Beispiel: Wie sähe denn die ideale Partnerschaft aus? Wie der ideale Job? Oder auch die anderen Bereiche?
- Was braucht es dazu? Musst du noch etwas lernen? Brauchst du Unterstützung? Geld? Zeit?
- Wie könntest du dein Ziel am besten umsetzen? Was wäre der erste kleine Schritt in diese Richtung? Was kannst du mal probieren? Überlege dir eine gute Strategie.
Und wenn du alle relevanten Informationen zusammen hast, dann triff eine Entscheidung.
Nimm dein Bauchgefühl mit rein. Und gehe los.
Lass das Alte hinter dir. Und beschreite einen neuen Weg!
Vergiss nicht, dabei Freude zu haben. Geh da mit Neugier ran.
Und lass es dir gut dabei gehen.
Lies auch meinen Artikel zum Thema „Entscheidungen treffen", der dir beim letzten Punkt helfen kann.
So, und nun kommst du? Was möchtest du loslassen?
Verrätst du es uns hier?
Herzlichst
Anja
Kommentare (2)
Julia und Steffen Blömer
11.06.2024Liebe Anja,
ein sehr hilfreicher Beitrag!
Die klare Anleitung in vier Schritten zum Loslassen bietet wertvolle Einsichten und praktische Tipps. Besonders die Betonung auf Akzeptanz und das Setzen neuer Ziele sehen wir als wichtig an. Der Prozess kann durch Meditation und Journaling zur Selbstreflexion unterstützt werden.
Liebe Grüße
Julia & Steffen
von Fidertas
Anja
11.06.2024Danke euch beiden.
Liebe Grüße Anja