Da sind die Einen, die sich tagein tagaus 60 Stunden und mehr zu einer Arbeit schleppen, die sie abgrundtief hassen.
Sie befinden sich in einem Hamsterrad, aus dem es scheinbar kein Entrinnen gibt. Muss ja. Das Einfamilienhaus. Der Urlaub. Das Auto. Also, auf auf …
Da sind die Anderen, die sich in einer Beziehung befinden, die sie schon lange nicht mehr glücklich macht, aber weil es ja Kinder gibt oder man sich ganz bequem im Leben eingerichtet hat, bleibt man halt.
Den nicht mehr vorhandenen Sex kann man sich ja notfalls auch anders „organisieren“.
Frei nach dem Motto: Lieber den Spatz in der Hand, als die Taube auf dem Dach. 😉
Man wird doch wohl noch Kompromisse machen dürfen oder?
Oder andere haben montags Zumba, dienstags Treffen wahlweise mit Mareike oder Sophie, mittwochs Elternabend, donnerstags Sport, freitags aufräumen und saubermachen, samstags einkaufen und nachmittags treffen mit der Familie und am Sonntag Brunch mit Finn und Marie.
Mir wird schon beim Schreiben schwindelig. Freizeitterror.
Am Ende der Woche fragen sie sich dann insgeheim, was das mit ihrem Leben zu tun hat.
Aber egal, weiter geht’s, man muss ja….
*Ironie Ende.*
Das sind natürlich alles Beispiele für die totale Fremdbestimmung.
Für ein Leben, dass du nach den Maßstäben anderer ausrichtest.
Du ordnest dich vermeintlich anderen Wünschen und Bedürfnissen unter.
Ich sage vermeintlich, weil wir auch das oft noch nicht mal klären, ob es wirklich die Wünsche des anderen sind oder wir es einfach nur annehmen, dass das so ist.
Und dann stellst du die eigenen Wünsche in die Warteschleife. Irgendwann mal…. Wenn der passende Zeitpunkt da ist. Geht grad nicht. Ist ungünstig.
Doch irgendwann – hoffentlich nicht erst am Ende deines Lebens – stellst du dann fest, du hast das Leben eines anderen gelebt.
Schade, eigentlich, wo es nun doch schon dein Leben ist oder? 😉
Selbstbestimmt leben heißt, dass du dein Leben selbst gestaltest.
Dass du die Kontrolle darüber hast und selbst entscheidest.
Dass du der Chef oder die Chefin im Ring bist.
Dass du als Mensch in deinen Entscheidungen autonom und unabhängig bist. Soweit es halt geht.
Kommentare (4)
Katti
10.10.2021Finde es sehr sehr schade wie du es darstellst... Das ist keine Lebenseinstellung.. Das ist zu akzeptieren wie wir hier halt leben... Das ganze System ab Kindergarten... Das ist NICHT selbstbestimmt. Es ist nicht selbstbestimmt, motiviert werden zu müssen, zur Arbeit zu gehen.. Zu müssen...
Anja Worm
06.12.2021Hallo Katti, ja ich verstehe und akzeptiere deine Meinung hierzu. Ich bin allerdings anderer Meinung. Ich glaube, wir haben immer die Wahl wie wir mit diesen Dingen umgehen. Das macht uns selbstbestimmt. Niemand zwingt uns in dieses System hinein. Kindergarten, Schule, Arbeiten, ... das kannst du annehmen oder dich da reinbegeben, musst du ja aber nicht, was natürlich in der Konsequenz nicht einfach ist, aber du hast die Wahl. Ich finde es in erster Linie auch immer eine Frage der Haltung. Niemand sollte dich motivieren müssen zur Arbeit zu gehen. Warum machst du dich nicht auf die Suche nach einem passenden Job, wo du gern hingehst? Ich wünsche dir auf jeden Fall alles Gute dafür.
Herzlichst Anja
Steffi
02.01.2022Sehr guter Artikel tfs!
Anja
03.01.2022Danke dir Steffi! :-)