Tipp #1 – Akzeptanz:
Als erstes wäre erst mal wichtig, die Dinge wahrzunehmen und anzunehmen – bewertungsfrei.
- Du hast terminlichen Druck? Ja, so ist es. Das ist ein Fakt. Punkt. Nicht zu ändern.
- Dein Chef kommuniziert mit dir von oben herab? Ja, nicht schön, aber auch das ist erst mal so. Du wirst deinen Chef nicht ändern.
- Du hast viel zu viel auf dem Zettel? Geschenkt. Eine Tatsache.
- Das Management wertschätzt deine Arbeit nicht und hat keine Ahnung von deinem Tagesgeschäft? Ja, auch das ist gängige Praxis in vielen Unternehmen. Fakt!
Wenn du dies erst mal annimmst, wie es jetzt gerade ist, dann lässt du los und kämpfst nicht mehr gegen an.
Was sofort passiert, ist, dass der Druck nachlässt. Die Situation ist immer noch, wie sie grad ist, und es fühlt sich immer noch nicht gut an, der Druck lässt jedoch erstmal nach. Mit der Akzeptanz hältst du das Ruder erstmal wieder selbst in der Hand, weil du nicht mehr andere Menschen oder Situationen dein Leben diktieren lässt. Du entscheidest selbstbestimmt, wer oder was dich wirklich belastet.
- Du entscheidest selbst, ob dich jemand beleidigen darf oder nicht.
- Du entscheidest selbst, ob dich die Situation runterzieht oder nicht.
- Du entscheidest selbst, ob du den Druck annehmen möchtest oder nicht.
- Und du entscheidest selbst, ob du dich fremdbestimmt fühlen möchtest oder nicht.
Allein durch die Akzeptanz der Situation. Das macht unglaublich viel aus. Das macht frei. Probiere es aus!
Tipp #2 – Gestaltungsspielraum:
Wie kannst du jetzt mehr Gestaltungsspielraum bekommen? Tausche dafür die Rolle mit der deines Chefs. Und dann stelle dir folgende Fragen:
- Was würdest du sofort verändern und warum? Was ist damit gewonnen?
- Welche deiner Aufgaben könnte jemand Anderes übernehmen, weil es sinnvoller wäre?
- Wie könnte man deine Arbeit effizienter gestalten? Was braucht es dazu?
- Was würdest du an deinem Umfeld ändern?
- Was könntest du nach Rücksprache mit deinem Chef verändern?
- Was kannst du dazu beitragen, dass die Umsetzung gelingen kann?
- Wer kann dich unterstützen? Wen kannst du mit auf deine Seite ziehen?
Siehst du, wie sich Lösungsansätze auf einmal zeigen? Das ist eine ganz andere Ausgangslage als die „Vogel-Strauss-Kopf-in-den-Sand-Technik“.
Tipp #3 – Kommunikation:
Mach einen Termin mit deinem Chef und/oder Kolleg:innen. Kündige an, dass es um deinen Arbeitsplatz und um allgemeine/spezielle Verbesserungsvorschläge geht.
Bitte um ausreichend Zeit, um deine Ideen mit konkreten Lösungsansätzen präsentieren zu können. Bereite den Termin sehr gut vor. Du solltest vor allem die Perspektive der anderen einnehmen:
- Was könnten sie gegen deine Vorschläge einwenden?
- Woran könnte es eventuell scheitern?
- Versuche möglichst Lösungsansätze vorzubereiten und nimm ihnen so von vornherein den Wind aus den Segeln.
Tipp #4 – dein eigenes Mindset:
Unabhängig davon, was die Zustimmung deines Chefs und/oder Kolleg:innen betrifft:
- Welche Automatismen haben sich bei dir eingeschlichen, die auf den Prüfstand gehören?
- Was übernimmst du einfach so, ohne dass es deine Aufgabe ist?
- Wann sagst du nicht nein, obwohl du die Zeit dafür nicht hast?
- Was stört dich an deinen Kolleg:innen?
- Welche Aufgaben machen dir Freude, die du wenig bis gar nicht mehr tust? Wie kannst du sie wieder öfter in deinen Alltag integrieren?
- Wo möchtest du vielleicht kürzer treten? Arbeitszeiten reduzieren? Down-shiften? Andere Aufgaben übernehmen?
Wer, wenn nicht du, sollte denn sonst dafür sorgen, dass dir deine Arbeit wieder Spaß macht.
Übernimm hierfür die volle Verantwortung. Sonst wird es niemand tun.
So, und nun hör auf zu jammern und ändere morgen ein kleines Detail. Irgendetwas.
Hauptsache, du fängst mit irgendetwas Kleinem an.
Manchmal sind es auch nur kleine Dinge, die uns das Berufsleben versauen.
Du hast absolut nichts zu verlieren und kannst nur gewinnen. Also, fang an.
Und wenn etwas nicht funktionieren sollte, probiere etwas anderes.
Manchmal klappt es nicht von Anfang an.
Besonders dann nicht, wenn du schon immer alles nach Schema F gemacht hast, können Änderungen erst mal ungewohnt sein.
Sowohl für dich als auch für andere. Gerade auch für andere.
Du wirst wahrscheinlich erst mal Gegenwind spüren. Gib nicht auf. Es lohnt sich hier dran zu bleiben.
Gibt es noch andere Unzufriedenheiten in deinem Beruf? Dann lies doch mal den Artikel Unzufrieden im Job.
Und wenn du merkst, dass du nur gegen Wände in deinem Job rennst und absolut nichts verändern kannst, dann denke über eine berufliche Neuorientierung nach.
Herzlichst
Anja
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