Unzufrieden im Job? So kommst du aus der Job-Krise wieder raus

Quälst du dich jeden Morgen aus dem Bett und bist total unzufrieden im Job? 

Bevor du kündigst, lies erst mal hier rein. Vielleicht gibt es ja noch eine bessere Lösung. 😉

Unzufrieden im Job

Das sind die 28 häufigsten Gründe für Unzufriedenheit im Job

Schau dir die Liste mal an und checke, in welchen Bereichen du unzufrieden bist.

Die 28 Gründe, warum Menschen unzufrieden im Job sind, ist das Ergebnis dessen, was ich tagtäglich in meiner Coaching Praxis erlebe. Ein echter Erfahrungsbericht sozusagen.

Ich erhebe weder Anspruch auf Vollständigkeit, noch habe ich explizit Zahlen erhoben.

Fertig? Los geht’s!

Unzufrieden im Job mit Werten und Sinnhaftigkeit

Unzufrieden im Job mit Werten und Sinnhaftigkeit

#1 Fehlende Sinnhaftigkeit

Du willst einen Beitrag im Kleinen wie im Großen leisten und dich gebraucht fühlen? Du möchtest nicht stumpf abarbeiten und nicht wissen, wofür du das tust? Und du willst, dass deine Arbeit zu etwas führt und nicht zerknüllt im Papierkorb landet? All das ist nicht erfüllt?

Das Ergebnis: Du fühlst dich nicht gebraucht, so als wäre es egal, ob du deine Arbeit verrichtest oder nicht. Ein Gefühl der Bedeutungslosigkeit stellt sich ein.

#2 Wertekonflikte

Das Unternehmen hat keine Wertekultur oder steht für Werte, mit denen du dich nicht identifizieren kannst? Das Unternehmen verkauft Dienstleistungen oder Produkte, hinter denen du nicht stehen kannst oder mit Praktiken, die du für zweifelhaft hältst? Der Umgang mit Mitarbeitern oder Kunden entspricht nicht deinen Werten?

Das Ergebnis: Dich beschleicht ein ungutes Gefühl, so als würde der Job nicht zu dir gehören. Vielleicht mischt sich sogar das Gefühl der Scham mit rein.

Strukturen, die dich unzufrieden im Job machen

#3 Fremdbestimmtheit

Es gibt starke Hierarchien und starre Vorgaben, an die du dich halten musst? Dazu zähle ich auch zu viele Meetings und unsinnigen Papierkrams. Du hast wenig bis gar keinen Gestaltungsspielraum und Entscheidungsmöglichkeiten? Deine eigenen Ideen und Wünsche laufen ins Leere?

Das Ergebnis: Du fühlst dich fremdbestimmt und ohnmächtig. Erfahre in diesem Artikel, wie du Selbstbestimmtheit auch im Angestelltenjob ausleben kannst.

#4 Keine Leitplanken

Das ist das genaue Gegenteil: Es gibt keine klaren Vorgaben von Unternehmensseite? Hilfen bleiben aus und du bist in allen Prozessen und Abläufen auf dich allein gestellt?

Das Ergebnis: Du „schwimmst“ und fühlst dich total unsicher.

Wie attraktiv bist du für Arbeitgeber?

Mach den Selbsttest „Wie attraktiv bist du für Arbeitgeber?“ und melde dich gleichzeitig für die MONTAGS-GERNE-AUFSTEHEN-IMPULSE an.

Du erhältst damit hochwertige, regelmäßige Impulse. Bei Nichtgefallen kannst du die Impulse jederzeit mit einem einfacher Klick wieder abbestellen. Keinen Spam – versprochen!

Druck, der von außen kommt

#5 Hohe Taktung

Die Arbeitsbelastung und ein Zuviel an gleichzeitigen Baustellen führen dazu, dass du dich um nichts richtig kümmern kannst? Vielleicht ist der Arbeitstag auch sehr unstrukturiert und von vielen Unterbrechungen von außen gekennzeichnet?

Das Ergebnis: Du fühlst dich wie im Hamsterrad und hast das Gefühl, dass es nie ein Ergebnis gibt oder du etwas erreichst, weil schon tausende neue Aufgaben auf dich warten. 

#6 Hohe Zielvorgaben

Du hast hohe Zielvorgaben wie z.B. Verkaufsdruck oder Projektdruck? Die Zielvorgaben sind unrealistisch?   

Das Ergebnis: Der Druck von oben wird an dich weitergegeben und du kannst dich schwer abgrenzen. Stress entsteht. 

#7 Zu hohe Verantwortung

Dein Job verlangt dir eine hohe eigene Verantwortung ab, die du selbst nicht tragen möchtest? Vielleicht bist du Führungskraft und verantwortest ein hohes Budget oder Risiko? Oder du bist allein für das Familieneinkommen zuständig? 

Das Ergebnis: Die hohe Verantwortung drückt wie eine Last auf deinen Schultern und so etwas wie Leichtigkeit im Job kommt nicht mehr auf. Hier kannst du mehr zum Thema Verantwortung übernehmen erfahren. 

 

Rahmenbedingungen beim aktuellen Arbeitgeber

#8 Hohe Fahrzeiten

Du wohnst weit weg von deinem Arbeitsplatz, musst viele Dienstreisen machen oder der Weg zur Arbeit ist schlichtweg ungünstig? 

Das Ergebnis: Du verwendest viel Zeit deiner Freizeit für deinen Job, die meistens unbezahlt ist.  

#9 Unflexible oder lange Arbeitszeiten

Du verbringst überdurchschnittlich viel Zeit im Job und kannst deine Arbeitszeiten nicht flexibel an deine Bedürfnisse anpassen? Home Office oder auch mal ein Sabbatical sind nicht drin? 

Das Ergebnis: Die Zeit für Familie, Freunde und Freizeit schrumpft auf ein Minimum, was dich total unzufrieden im Job macht.

#10 Keine Entwicklungsperspektiven

Du bist am Ende der Fahnenstange angekommen und es bietet sich keine Entwicklung mehr an? Das noch die nächsten 30 Jahre machen? 

Das Ergebnis: Wenn du nicht mehr wachsen kannst, fühlst du dich auf Dauer nicht mehr lebendig. Wachstum ist unser natürliches Potenzial, das wir alle anstreben. 

#11 Unfaire oder zu niedrige Bezahlung

Andere verdienen mehr oder deine Arbeitsleistung wird nicht entsprechend honoriert?

Das Ergebnis: Da Entlohnung immer den Gegenwert von Leistung hat, verknüpfst du dies natürlich auch mit deinem eigenen Wert. Es schrumpft eventuell nicht nur dein Selbstwertgefühl, sondern du musst dir ggf. auch noch Sorgen um die Mietzahlungen machen. Beides ziemlich unschön.

#12 Mangelhafter Arbeitsplatz

Hast du nur unzureichende Arbeitsmittel? Bist du in einer Umgebung, in der du dich nicht wohl fühlst wie z.B. in einem kleinen, dunklen Raum ohne Belüftung, Großraumbüro oder mit hoher Lärmbelastung?

Das Ergebnis: Die Arbeitsumgebung und die Ausstattung hat großen Einfluss auf deine Zufriedenheit am Arbeitsplatz. Du fühlst dich nicht wertgeschätzt und auch nicht körperlich wohl.

#13 Fehlende Sicherheit

Im Unternehmen gibt es eine schlechte Führung und damit verbunden eine Unsicherheit? Du weißt nicht, wo das Unternehmen hin will, die Ziele und die Vision des Unternehmens sind total unklar? Du hast immer nur unbefristete Verträge und weißt nicht, ob dein Vertrag verlängert wird?

Das Ergebnis: Ein total unsicheres Gefühl begleitet dich durch deinen Alltag.

 

Systembedingte Unzufriedenheit im Job

#14 Unsicherheit in der Branche

Du arbeitest in einer Branche, in der es an Perspektiven mangelt, weil die Digitalisierung, Automation oder die künstliche Intelligenz in Zukunft viele Teile deiner Arbeit übernehmen wird? 

Das Ergebnis: Das totale Ohnmachtsgefühl, weil es gefühlt nichts gibt, was du dagegen tun kannst.

#15 Starre bürokratische Bedingungen

Du arbeitest in Umfelder, in denen es wenig Gestaltungsspielräume gibt? Beispiele wären hier in der Regel (natürlich gibt es Ausnahmen) der öffentliche Dienst oder große Konzerne. 

Das Ergebnis: Wenn du ein Mensch bist, der gerne mitgestaltet, führt dieser Punkt natürlich zu einer hohen Frustration. 

#16 Mangelhafte Bezahlung

Du arbeitest z.B. in der Pflege oder künstlerischen Berufen? Die Bezahlung in bestimmten Berufen ist manchmal absolut ungerechtfertigt und unangebracht. In bestimmten Niedriglohnsektoren sind die Löhne und Gehälter systembedingt vorgegeben.

Das Ergebnis: Da du hieran wenig verändern kannst, ist das häufig mit einem Ohnmachtsgefühl von Resignation, Frust und Wut verbunden. 

#17 Komplexität und Schnelligkeit

Dein Job ist von einem hohen Grad an Komplexität gekennzeichnet? Du musst viele Dinge bedenken, die ineinandergreifen? Dazu kommt noch eine sich immer schneller drehende Welt, in der die Ziele von gestern wieder über den Haufen geworden werden? Die Änderungen und Neustrukturierungen kommen gefühlt im Minutentakt daher? 

Das Ergebnis: Du überblickst deinen Job nicht mehr, verlierst die Kontrolle und fühlst dich ohnmächtig ausgeliefert. 

Konflikte/Kommunikation mit anderen

#18 Schwierige oder gar keine Kommunikation

Die Kommunikation in deiner Abteilung oder im Unternehmen ist unterirdisch oder findet schlichtweg gar nicht statt? Es gibt keine Meetings, keine Absprachen, keine Zusammenarbeit und jeder puzzelt vor sich hin? 

Das Ergebnis: Du fühlst dich unsicher und schwammig, ohne Richtung und Ziel. 

#19 Blöder Chef

Dein direkte/r Vorgesetzte/r ist ein/e Egoist/in, Choleriker/in, Blödmann/frau (Gendern misslungen 😉)? Die Chemie stimmt nicht? Zudem ist er oder sie keine gute Führungskraft und die Ziele und Aufgaben sind unklar? Das Verhalten des Chefs ist willkürlich und unberechenbar? 

Das Ergebnis: Unberechenbarkeit und Willkür fühlen sich furchtbar an. Wenn du das nicht klären kannst, hast du einen ziemlich schweren Stand im Job. 

#20 Schwierige Kollegen

Das Klima in deiner Abteilung oder im Unternehmen ist schlecht? Vielleicht schießen die Kollegen gegeneinander und es gibt Personen, die Mobbing ausgesetzt sind? Vielleicht ja auch du selbst? 

Der Ergebnis: Das Arbeitsklima wirkt sich unweigerlich auf deine eigene Energie aus, wenn du nicht in der Lage bist, dich vor diesen Anfeindungen zu schützen. Die Energie sinkt und du fühlst dich – auch körperlich – immer schlechter.

#21 Keine Anerkennung und Wertschätzung

Deine Chefs, Kollegen, Mitarbeiter oder Kunden haben nie ein anerkennendes Wort für dich? Eigentlich erhältst du nur Kritik und das auch ziemlich häufig? 

Das Ergebnis: Wenn du nie ein positives Feedback bekommst, leidet meistens dein Selbstwertgefühl – nicht schön.

Furchtbare Tätigkeiten

#22 Keine Flow Erlebnisse

Du hast keine Freude beim Tun? Du hasst, was du tust, und machst deine Arbeit mit Widerwillen? Du musst dich mit Excel Listen rumschlagen, obwohl du viel lieber mit Menschen kommunizieren möchtest? Du bist eigentlich nie im Flow im Job? 

Das Ergebnis: Du fühlst dich ausgelaugt und total unmotiviert. Deine Energie sinkt von Tag zu Tag.

#23 Langeweile und keine Abwechslung

Du bist total gelangweilt und weißt nicht, wie du deine Arbeitszeit rumbringen sollst? Schon morgens um 11 Uhr überlegst du dir, wie du den Tag möglichst unauffällig mit Dingen füllst, um beschäftigt auszusehen? Du machst immer das Gleiche, jeder Tag gleicht dem anderen? 

Das Ergebnis: Du bist unkonzentriert und unmotiviert, machst Fehler und landest im schlimmsten Fall im Bore-out (dem Gegenteil des Burn-outs), der völligen Unterforderung und Apathie. 

Du sabotierst und blockierst dich selbst

#24 Die Waschmaschine

Fragst du dich ständig, was du eigentlich willst? Kreisen deine Gedanken ständig wie in einer Waschmaschine hin und her? Hast du keine Leidenschaft, nichts was dir gefällt? Suchst du nach der eierlegenden Wollmilchsau, die alles kann? 

Das Ergebnis: Die Waschmaschine im Kopf kann dich wirklich zermürben. Irgendwann kommst du aus dem Gedankenkarrusell nicht mehr heraus und fühlst dich ständig schlecht. 

#25 Fehlendes Selbstvertrauen

Denkst du oft, nicht gut genug zu sein, dir nichts zuzutrauen und versinkst in Selbstzweifeln? 

Das Ergebnis: Das ständige Gefühl des Scheiterns oder des Scheitern-Könnens führt in der Abwärtsspirale immer tiefer herab. Irgendwann ist das Gefühl der Ohnmacht und Hilflosigkeit allgegenwärtig und überträgt sich auch auf andere Bereiche.

#26 Fehlende Motivation

Bist du antriebslos und fragst dich, wie du dich zu einem Job motivieren kannst, der dir keinen Spaß bringt? Hast du dir jemals die Frage gestellt, warum du eigentlich arbeiten gehst und warum du diesen Beruf ausgewählt hast? 

Das Ergebnis: Die Leistung nimmt rapide ab, Krankschreibungen nehmen zu. Eine dauerhafte Motivationskrise endet meistens mit der Kündigung – manchmal auch mit der seitens des Arbeitgebers. 

#27 Perfektionismus

Der Druck von innen, sich zu vergleichen und immer perfekt abschneiden zu wollen, ist von der ganz üblen Sorte. Höher, schneller, weiter – perfekt! So kann dir nichts passieren – denkst du? Weit gefehlt.

Das Ergebnis: Wenn du immer in diesem „Funktionsmodus“ bist, bist du ständig unter Druck und Strom und raubst dir jegliche Lebendigkeit. Meistens leidet darunter genau das, was du ja eigentlich erreichen willst: deine Leistungsfähigkeit. Hier erfährst du mehr darüber, deinen Perfektionismus abzulegen

#28 Es allen Recht machen wollen

Ähnlich wie der Perfektionismus kommt diese üble Sorte von mentaler Blockade auch aus dem Anpassungsmodus heraus: Du willst dann gefallen und beliebt sein und bloß nicht anecken. Manchmal geht auch ein „Helfer-Syndrom“ damit einher und du reißt alles dich. 

Das Ergebnis: Du nimmst dich selbst nicht mehr ernst und verlernst es, auch mal nein zu sagen. Diese Form von Selbstverleugnung führt unweigerlich dazu, dass du dich irgendwann fragst, was du eigentlich willst, wer du eigentlich bist und was der Job eigentlich noch mit dir zu tun hat. 

Was sind allgemeine Folgen, wenn du sehr unzufrieden im Job bist?

Wenn du die obigen Gründe der Unzufriedenheit im Job betrachtest, fällt auf, dass sie nicht im Arbeitsleben halt macht, sondern sich auf viele andere Lebensbereiche auswirkt. 

Wenn du massiv unzufrieden im Job bist, wirkt sich das häufig auf alle deine Beziehungen (Partnerschaft, Familie, Freunde) und sonstige soziale Kontakte aus. 

Meistens leidet auch deine eigene, frei verfügbare Zeit darunter. Irgendwann spürst du dich selbst nicht mehr, weil es weder Reflexionszeit für eigene Bedürfnisse und Selbstverwirklichung noch einen Ausgleich gibt.

Mit einem Zuviel an Arbeit und Belastung, aber auch mit massiver Langeweile und Unterforderung, steigt dein Stresslevel rapide an. In der Folge leiden häufig die Gesundheit und deine Fitness.

Es folgen häufig körperliche Symptome wie Schlafstörungen, häufige Kopfschmerzen, Rückenschmerzen, schlechte Haut, Hörsturz, Augenflimmern, Gewichtszunahme, Burn-out oder Bore-out bis hin zum totalen Ausfall der Systeme in Form eines Nervenzusammenbruchs oder einer schweren Depression. Die körperlichen Symptome kommen in vielen Gewändern daher.

Erhöhter Ehrgeiz und dauerhafter eigener Druck führen nicht – wie eigentlich gewünscht und erwartet – zu mehr Leistung und besseren Ergebnissen, sondern immer zu Leistungsabfall. Du kannst dein Potenzial auf diese Weise nicht mehr abschöpfen.

Wenn du über lange Zeit unglücklich im Job bist, hast du wahrscheinlich auch innerlich gekündigt. Du entwickelst eine unmotivierte „Schxxß-egal-Haltung“.  Dass sich das auch auf deine Leistungsfähigkeit auswirkt, ist klar.

Irgendwann bekommt davon auch dein Arbeitgeber Wind und der äußere Druck nimmt zu. Ein ständiger Kreislauf, der nur eine Richtung kennt, nämlich abwärts. Schlimmstenfalls droht dann die Kündigung.

Kurzum: deine gesamte Lebensqualität leidet massiv unter deine Unzufriedenheit im Job.

Was hilft NICHT, wenn du unzufrieden im Job bist

Die erste Reaktion ist häufig sich alles schön zu reden. „Ach, ist ja nun auch nicht so schlimm. Stell dich mal nicht so an. Wird schon wieder.“ Natürlich kann es sein, dass es sich nur um eine kurze Zeitspanne handelt. Wenn deine Unzufriedenheit aber über einen längeren Zeitraum hinaus geht, solltest du mit der Schönfärberei und dem Selbstbetrug unbedingt aufhören und dich selbst ernst nehmen.

Gleiches gilt für Durchhalteparolen, die in die gleiche Richtung gehen. „Ach, diese fünf Jahre bis zur Rente sitze ich noch aus.“ Oder auch „Na ja, wenn der oder die (Chef/Kollege/in) erst mal weg ist, wird alles besser…“. 

Immer wenn du über eine längere Zeit in einem unguten Zustand verharrst und du weißt, dass du eigentlich was tun musst, ist das auch wenig hilfreich. Das Einzige, was dann vergeht, ist viel Zeit, in der du unglücklich bist. Ändern tut sich von allein meistens nichts. Du musst schon aktiv werden.

Wahrscheinlich hast du es schon mal am eigenen Leib erfahren, dass du hinterher denkst, warum du nicht schon früher etwas geändert hast. Hinterher war es viel weniger schlimm, als du anfänglich gedacht hättest. Also, aussitzen und abwarten ist selten eine gute Lösung.

Und wer hätte es gedacht: Auch leise vor sich hin jammern oder auch lauthals rausposaunen, dass alles „schxxße“ ist, bringt wenig bis nichts. Vielleicht verschaffst du dir kurz Abhilfe, aber es ändert sich nichts.

Also, zusammengefasst sind nicht hilfreich alle Formen von Schönreden, Jammern, Durchhalteparolen und Verharren. Deine Motivation sinkt in den Keller, du identifizierst dich immer weniger mit deiner Arbeit, der Stress steigt und das zementiert weiter deine Unzufriedenheit. 

Eine Abwärtsspirale, die es zu unterbrechen gilt. 

Aber wie soll das gehen, Anja?

Triff zuerst eine Richtungsentscheidung, wenn du unzufrieden im Job bist

1. Mach eine Bestandsaufnahme deiner Unzufriedenheit.

Schreib dir auf, warum du unzufrieden in deinem Job bist. Was sind die genauen Gründe? 

Mach eine Liste all der Dinge, die dich nerven.

2. Analysiere schonungslos ehrlich, was deine eigenen Anteile hieran sind. 

Woran bist du beteiligt? Was sind deine eigenen Persönlichkeits- und Verhaltensmuster? 

Wenn du nicht zu den vielen anderen Menschen gehören willst, die nach dem Arbeitsplatz Wechsel denselben Frust schieben wie vorher, dann ist dieser Punkt unglaublich wichtig.

Ich weiß, dass es genau an diesem Punkt häufig schwierig ist, denn wir neigen alle dazu Verantwortung wegzuschieben und zu sagen, dass wir daran nichts verändern können. Es ist ja auch viel leichter. 

ACHTUNG: Ich rede hier nicht von Schuld! Ich meine, dass du an dieser Stelle offen und ehrlich auf  die Situation blickst und dir weder etwas schönredest, noch dich selbst runtermachst, kleinredest und dir die Schuld gibst. Was ich meine, ist, dass du die Verantwortung übernehmen musst, wenn sich etwas verändern soll.

3. Triff eine Entscheidung: Bleiben oder Kündigen?

Wenn du deine eigenen Anteile herausgefunden hast, solltest du folgendes bewerten und eine erste Grundsatzentscheidung treffen:

  • Kannst du, wenn du selbst etwas in deinem jetzigen Job veränderst, zufrieden werden? Hast du es in der Hand etwas zu verändern?
  • Oder braucht es einen Jobwechsel, weil die Umstände dich auf Dauer unglücklich machen und es auch nicht in deiner Macht liegt, es zu verändern? 

Diese Grundsatzentscheidung ist der erste Schritt zur Besserung. Dann kannst du konkrete Maßnahmen einleiten, damit sich deine Unzufriedenheit am Arbeitsplatz ändern kann.

Wenn du dir sicher bist, dass letzteres dein Weg ist, dann lies in diesem Artikel „Die 5-Schritte Strategie zur beruflichen Neuorientierung“ weiter. 

Wenn du aber bleiben willst, dann solltest du auch etwas aktiv verändern. 

Was könnte das sein? Lass uns weitermachen!

Weißt du nicht, ob eine Kündigung eine gute Idee ist?

Dann mach den Minikurs „Bist du im richtigen Job?“

Zusätzlich sicherst du dir meine regelmäßigen MONTAGS-GERNE-AUFSTEHEN-Impulse. 

Keinen Spam – versprochen – und jederzeit wieder abmeldebar!

Wie kommst du aus der Job-Krise raus, wenn du in deinem Job bleibst?

1. Ändere deinen Blick auf deine Arbeit! 

  • Was – neben dem, was dich unzufrieden in deinem Job macht – läuft gut?
  • Wie kannst du dem, was gut läuft, mehr Gewicht geben?
  • Wofür kannst du dankbar sein?

Dies ist ein einfacher Perspektivwechsel auf das Gute, der häufig schon ein bisschen Erleichterung schafft. 

2. Was macht gute Arbeit für dich aus?

Definiere, was gegeben sein MUSS, damit du zu ca. 80% zufrieden bist. Nicht 100%, sondern 80%! 

Ich plädiere nicht dafür zu sagen, dass ein Job nur dem Broterwerb dient und sonst nicht wichtig ist.

ABER: Ich finde es auch wichtig, die Erwartungen regelmäßig zu überprüfen:

  • Möchtest du gerade die eierlegende Wollmilchsau haben?
  • Willst du einen Verdienst von € 100.000 bei einer 20-Stunden-Woche und wenig Verantwortung? Hmm 🤔, also ich denke, dass diese Jobs rar gesät sein dürften.

Wenn du sehr klar bist, was für dich eine gute Arbeit ausmacht, werden häufig auch die nächsten Schritte viel leichter.

Weil du eine Matrix hast, an die du dich halten kannst. 

Klarheit ist nämlich die Grundlage für deine Entscheidungen und dein Handeln. 

Also, beantworte die Frage: Was macht für dich eine gute Arbeit aus?

3. Stelle dir gute Fragen, die in die Lösung reinführen

  • Wie kannst du dein Potenzial bei dem Arbeitgeber entfalten?
  • Was ändert sich, wenn du auf das Problem mit Neugier schaust?
  • Wie kannst du deine Lebensqualität erhöhen?

Merkst du den Unterschied?

Fragen sind mächtig, besonders wenn sie in die Lösung führen.

4. Komm ins Handeln

Nichts wird sich ändern, wenn du nichts unternimmst.

Was kannst du also tun, damit sich etwas verändert?

Schreib es dir auf. Und dann gehe noch heute den ersten kleinen Schritt in die richtige Richtung. Mach kleine Steps und überfordere dich nicht.

Gerade, wenn du massiv unzufrieden in deinem Job bist und viele Baustellen gleichzeitig hast, ist das sehr wichtig, dass du mit kleinen Schritten anfängst.

5. Wenn du allein nicht weiterkommst, hol dir Unterstützung

Ich weiß – auch aus eigenerer Erfahrung -, dass du manchmal den Wald vor lauter Bäumen nicht siehst. Ich kenne das auch selbst sehr gut. 

Alle hier genannten Lösungsansätze kommen aus einer unbeteiligten Meta-Perspektive (also der Blick von oben quasi) heraus. 

Ich weiß, dass es manchmal so lapidar daher kommt und wenn du selbst drin steckst, ist es nicht mehr so einfach. Klar! 

Wenn dem so ist, dann zögere nicht und hole dir Unterstützung.

Ich sage das nicht, weil das mein Geschäft ist (natürlich ist es das 😉), sondern weil ich weiß, dass es manchmal extrem hilfreich ist, sich den Blick von Außen zu holen.

Ich lasse mich selbst auch regelmäßig coachen, weil ich meine blinden Flecken und Blockaden auch nicht sehen kann. Und manchmal vielleicht auch nicht sehen will 😬.

Wenn du merkst, dass du allein nicht weiterkommst, mach einen ersten Termin mit mir für ein Coaching.

Meine konkreten Tipps zu den einzelnen Gründen der Unzufriedenheit

Wenn du unzufrieden im Job bist in den Bereichen Werte und Sinn

Sinn ist etwas, was wir aktiv geben können. Du kannst in vielem etwas Sinnenhaftes sehen und finden, wenn du das denn möchtest. Frag dich, ob es nicht doch etwas an deiner Arbeit gibt, was du sinnvoll finden kannst. ABER: Verbiege dich nicht dafür! 

Wenn du z.B. in der Rüstungsindustrie arbeitest und du das nicht für sinnvoll erachtest, solltest du das auch nicht umdeuten, womit wir auch schon beim Punkt Werte wären.

Denn Werte sind ja etwas, das dir wichtig ist. Und das hat viel mit deiner Persönlichkeit zu tun. Natürlich kannst du deine Werte auch mal hinterfragen. Ist dir noch alles wichtig, was du denkst oder dachtest, was dir wichtig ist? 

Wenn du in diesem Bereich unzufrieden bist, ist es sehr wahrscheinlich, dass du früher oder später doch den Job wechselst, denn diese Unzufriedenheitsgründe gehen über eine Kleinigkeit weit hinaus.

Wenn du dich zu etwas motivieren sollst, das keine Sinn für dich macht, und was gegen das geht, was dir wichtig ist, führt dies meistens zu massiven Stressbelastungen, weil es tiefgreifend ist und gegen deine eigene Persönlichkeit geht. 

Wenn du unzufrieden mit den Strukturen im Job bist

Einem Gefühl von Fremdbestimmtheit kannst du häufig – nicht immer – entgegenwirken, indem du dich fragst, was du mitbestimmen kannst. Wo gibt es Handlungsoptionen, und seien sie noch so klein? Was kannst du neu verhandeln? Mit wem kannst du sprechen, damit du mehr Gestaltungsspielraum bekommst?

Gleiches gilt natürlich für den Fall, dass die Strukturen fehlen. Wo kannst du dir Unterstützung einholen? Frage nach einer konkreten Stellenbeschreibung und nach den Ergebnissen, an denen du gemessen wirst. Frage in anderen Abteilungen nach schriftlichen Prozessbeschreibungen oder zumindest nach mündlichem Rat. 

Dieser Bereich der Strukturen ist meistens viel besser veränderbar, als du anfänglich vielleicht denkst. Hier lohnt es sich dran zu arbeiten und ins Gespräch zu kommen.

Wenn du massiven Druck von außen spürst

Bei einer hohen Arbeitsbelastung ist immer deine Resilienzfähigkeit gefragt, also deine Fähigkeit mit Stress, Veränderungen und hohen Belastungen umzugehen.

Diese Fähigkeit ist wie ein Muskel, den du aktiv trainieren und stärken kannst, in dem du dich in Akzeptanz und den Blick für die Lösung übst.

Dabei ist es total wichtig, die Opferrolle zu verlassen und aktiv Entscheidungen zu treffen.

Du könntest z.B. entscheiden, mit deinem Chef zu sprechen, Blöcke von ungestörter Arbeitszeit einzuführen oder etwas an Arbeit abzugeben.

Es gibt eigentlich fast immer Möglichkeiten. Auf keinem Fall hilft es, gegen den Druck anzukämpfen. Akzeptiere erst mal, was ist und dann versuche etwas zu ändern.

Genauso verhält es sich mit den hohen Zielvorgaben oder einer hohen Verantwortung:

  • Was kannst du neu verhandeln?
  • Mit wem musst du sprechen?
  • Wenn nichts veränderbar ist, weil das Unternehmen darauf besteht, kannst du die Vorgaben akzeptieren und einfach dein Bestes geben, ohne eigenen Druck aufzubauen und den Druck von außen als deinen zu akzeptieren?

Meistens ist hier Hilfe von außen sehr, sehr nützlich, um eigene Denk- und Verhaltensmuster, die mit Druck einher gehen, zu erkennen und zu verändern.

Wenn der Druck allerdings deutlich zu hoch ist und du das weder ändern kannst noch möchtest, solltest du dich nach einem neuen Job umsehen, da die Stressbelastung andernfalls zu hoch wird.

Wenn dich die Rahmenbedingungen unzufrieden im jetzigen Job machen

Kannst du deine Fahrzeiten minimieren, indem du zweimal pro Woche Home Office oder von Live Meetings auf Online Konferenzen von Zeit zu Zeit umschwenkst? Frag dich, was veränderbar und möglich ist. 

Gleiches gilt für deine Arbeitszeiten.

  • Was kannst du neu verhandeln? Wo sind Stellschrauben?
  • Mit wem musst du sprechen?
  • Wen kannst du zusätzlich ins Boot holen, damit eine Reduktion oder größere Flexibilität Erfolg hat?
  • Kannst du Familienmitglieder mit einspannen, damit die Belastung von Haushaltsdingen nicht zusätzlich drückt?

Bei fehlenden Entwicklungsperspektiven ist die Sache meistens schwieriger. Wenn es keine Perspektiven im Unternehmen gibt, wirst du wahrscheinlich früher oder später nach einem neuen Job Ausschau halten.

Natürlich kannst du auch im privaten Bereich wachsen. Meistens gibt dir das allerdings nur für eine gewisse Zeit Befriedigung. Hier lautet mein klarer Rat: Such dir ein lohnendes berufliches Ziel und dann arbeite kurz-, mittel- oder langfristig darauf zu. 

An einer zu niedrigen Bezahlung ist meistens etwas zu ändern, es sei denn es gibt stark tarifgebundene Verträge oder du bist im Niedriglohn-Sektor unterwegs.

Allerdings solltest du nicht nach dem Motto „Der Meier bekommt x Euronen, ich will das auch haben!“ vorgehen. Das ist keine gute Verhandlungsstrategie. 😅

Überlege dir, was du dem Unternehmen für einen Nutzen stiftest. Das können viele Dinge sein wie z.B. Entlassung  und Unterstützung im Bereich xy, nackte Zahlen in Form von Umsätzen, neuen Verträgen oder Einsparungen, x Kundenbeschwerden in der Woche erledigt, Projektentwicklung im Bereich xy erfolgreich beendet, Akquise von neuen qualifizierten Mitarbeitern, etc.

Frag dich immer, was hat das Unternehmen davon und verpacke den Nutzen möglichst attraktiv. Verhandlungen bedeuten immer einen Gewinn für beide Seiten. Mach dich auf eine Nutzenargumentation gefasst.

Sollte das Unternehmen deinen Wert überhaupt nicht schätzen können, solltest du dich nach einem neuen Arbeitsplatz umsehen, denn das untergräbt auf Dauer deinen Selbstwert!

Mangelhafter Arbeitsplatz: Was kannst du tun, damit du dich wohl fühlst? Reichen ein paar Bilder, Blumen und eine neue Beleuchtung? Wenn nicht, was brauchst du konkret? Sprich mit deinem Arbeitgeber hierüber.  

Bei fehlender Sicherheit im Unternehmen aufgrund schlechter Führung ist das nicht ganz so einfach. Wenn du dich immer von Vertrag zu Vertrag hangelst und nie ein Gefühl von Beständigkeit hast, ist das natürlich in der Regel nicht so schön (manchmal ist das auch eins systembedingtes Problem z.B. in Universitäten).

Aber auch dann kannst du, vorausgesetzt du möchtest das überhaupt, damit lernen umzugehen.

In dem Fall ist es hilfreich, wenn du deine innere Sicherheit stärkst. Du solltest dein Selbstwirksamkeitsgefühl erhöhen. Das ist das Gefühl, dass du bereits alles in dir trägst, um mit jeder Situation klar zu kommen und mit den Widrigkeiten des Lebens angemessen umgehen kannst. 

Wenn dich systembedingte Umstände unzufrieden im Job machen

Jetzt wird es ein bisschen eindeutiger, denn wenn du wegen systembedingter Umstände unzufrieden in deinem Job bist, bleiben dir eigentlich nur die Möglichkeiten der Akzeptanz dessen oder aber des Verlassen der Situation, sprich der beruflichen Veränderung. 

Love it, leave it or change it – kennst du vielleicht? „Change it“ funktioniert hier nicht.

Wenn z.B. deine Branche schlechte Gehälter zahlt wie im sozialen Bereich, die Entscheidungswege im öffentlichen Dienst lange dauern oder die Schnelligkeit im Beruf enorm hoch ist wie an der Börse, dann kannst du hieran erst mal selbst nichts verändern. Wenn du aus diesen Gründen sehr unzufrieden bist, rate ich dir, dich nach einem neuen Betätigungsfeld in einer anderen Branche oder auch in einer anderen Arbeitsform.

Manchmal stellt sich dann z.B. auch heraus, dass du gar kein typischer Angestellter bist, sondern vielleicht viel lieber auf eigene Rechnung selbstbestimmt arbeiten möchtest. 

Hier ist ein weiterführender Artikel: Erste Schritte in die Selbstständigkeit: Das solltest du beachten

Egal was es ist: Systembedingte Umstände und Rahmenbedingungen musst du, wenn sie dich massiv unglücklich im Job machen, verlassen. Dann ist eine beruflicher Neuanfang die notwendige Folge.

Wenn die Tätigkeiten furchtbar sind

Hast du gar keine Flow Erlebnisse mehr? Dann schau, dass du änderst, denn Tätigkeiten, die uns keine Freude machen und die du mit Widerwillen tust, sind furchtbar.

Verhandele neu und versuche mehr deiner Lieblingstätigkeiten zu übernehmen, bewirb dich in eine andere Abteilung bei deinem Arbeitgeber oder such dir ein neues Tätigkeitsfeld bei einem anderen Arbeitgeber. 

Wenn du Langeweile verspürst, versuche mehr und interessantere Tätigkeiten zu übernehmen. Auch hier kannst du aktiv Vorschläge unterbreiten oder deinen Chef nach interessanten Zusatzaufgaben fragen.  

Wenn das alles nichts hilft und du im bestehenden Job nichts verändern kannst, solltest du über einen neuen Job nachdenken.

Dein Tag besteht ja aus nicht anderem als Tätigkeiten und die sollten zum überwiegenden Teil auch Freude machen!

 

Wenn es Konflikte oder Kommunikationsprobleme gibt

Wenn es um die Kommunikation und Konflikte im Team oder anderen beteiligten Personen im Job geht, solltest du IMMER zuerst bei dir selbst schauen.

  • Was trägst du selbst dazu bei, dass es schwierig ist?
  • Wann kommunizierst du selbst nicht oder nicht gut genug?
  • An welchen Stellen hältst du selbst keine Absprachen ein und boykottierst – vielleicht auch aus Frust – die Zusammenarbeit?
  • Wann grenzt du dich selbst nicht genug ab?
  • Wo bist du nicht klar?
  • Wann fragst du nicht nach? Und vieles mehr… 

Kommunikation und Konflikte haben immer zwei Seiten. Eine davon bist du.

Auch bei mangelnder Anerkennung kannst du dir aktiv ein Feedback von Chefs, Kollegen, Mitarbeitern und Kunden einholen.

Feedback ist auch immer eine „Holschuld“, nicht nur eine „Bringschuld“ (Ich mag das Wort „Schuld“ eigentlich überhaupt nicht, aber das ist ein so etabliertes Wort, dass ich es an dieser Stelle einmal benutzen möchte).

Bist du jemand, die/der viel Anerkennung und Wertschätzung haben möchte? Dann hole sie dir aktiv ein.

Fordere z.B. deinen Chef zu einem halbjährlichen Feedbackgespräch auf und bereite dies selbst gut vor, indem du deine erzielten Ergebnisse aufschreibst und dir dazu dann eine Rückmeldung einholst. Allein das bringt häufig schon ein großes Maß an Zufriedenheit zurück.

Wenn du dich selbst sabotierst und blockierst

Deinen ständigen Gedankenkreisen, was deine Leidenschaft und Berufung sein könnte, solltest du ein Ende setzen. Höre auf zu grübeln! Das bringt dich überhaupt nicht weiter.

Wenn du nicht weißt, was dir gefällt, musst du dich ausprobieren und/oder mit Menschen ins Gespräch kommen.

Im Kopf jedenfalls wirst du dieses Problem nicht lösen. Wenn du keine Ahnung hast, was dir gefallen könnte, hilft nur Versuch und Irrtum!

Wenn es dir an Selbstvertrauen mangelt, solltest du erstens deinen Fokus verändern: Weg vom „Das kann ich nicht“ hin zum „Was gelingt mir schon alles?“.

Wo du deine Aufmerksamkeit hinlenkst, da geht deine Energie hin.

Und wenn du deine Aufmerksamkeit auf das Gelingen und nicht auf das Scheitern lenkst, wird sich automatisch etwas an deinem Selbstvertrauen verändern.

Zweitens solltest du dir verstärkt Feedback einholen. Häufig sehen uns andere viel wohlwollender als wir uns selbst. Frag mal Kollegen oder Freunde: „Was, glaubst du, kann ich besonders gut?“. Und dann beobachte dich wohlwollend selbst. 

Wenn dir die Motivation fehlt, solltest du herausfinden, was dich motiviert. Warum gehst du überhaupt arbeiten? Wozu ist Arbeit gut?

Prüfe deine Motivation und dann versuche, das mit deiner Arbeit zu verknüpfen. Wie kannst du deine Motive in deinem Job leben? 

Wirst du vom Perfektionismus getrieben? Hör sofort auf damit! Vergleiche dich nicht mit anderen und hör auf damit, Dinge perfekt machen zu wollen.

Gut ist gut genug! Du musst nicht alles perfekt machen.

Das Einzige, was du damit erreichst, ist, dass der Druck ins Unermessliche steigt und deine Arbeitsergebnisse auf Dauer schlechter werden.

Gleiches gilt für den Wunsch, es allen Recht machen zu wollen. Hör auf damit! Du verleugnest dich selbst.

Fang an, dich und deine Wünsche wieder ernst zu nehmen. Was ist DIR wichtig? Was möchtest DU?

Natürlich kannst du in einem Angestelltenjob nicht machen, widde widde wie es dir gefällt. Mit Pippi Langstrumpf hat das nichts zu tun.

Dennoch, du musst es auch nicht allen Recht machen und du darfst und solltest auch nach dem schauen, was DEINE Wünsche sind. Dein Job sollte auch mit DIR zu tun haben. Du solltest dich nicht für den Job selbst verbiegen. 

Traumjob, Berufung leben, Herzens-Business – ist das realistisch?

Neulich erzählte mir meine Freundin, dass sie keinen festen Arbeitsplatz hat und häufig „wandern“ muss. Sie war ziemlich genervt. Nun ja, das ist ja verständlich und ziemlich doof.

Aber diese eine Unzufriedenheit allein führt natürlich nicht zur inneren Kündigung. Im Großen und Ganzen mag sie ihre Arbeit sehr.

Wenn du massiv unzufrieden bist, sind meistens mehrere Dinge nicht zufriedenstellend. 

Einen oder zwei Punkte kannst du meistens gut kompensieren, wenn sie für dich nicht so gravierend sind.

Deshalb ist es auch so wichtig zu definieren, was gute Arbeit für dich ausmacht.

Was ich jetzt sage, wird einigen vermutlich nicht gefallen!

Der Job kann und muss auch nicht alles erfüllen. 

Der Job ist der Job:

Er soll dir Freude machen, deiner Identität entsprechen und dich ernähren. 

ABER: Er ist nicht dafür da, dich in allen Bereichen zu 100% zu erfüllen.

Das wäre toll und ich sage auch nicht, dass du nicht danach streben kannst.

Ich sage auch nicht, dass das nicht möglich ist.

Ich sage: Für die meisten Menschen bleibt dies eine Wunschvorstellung und wird nicht zu ihrer Realität.

Und ich glaube auch nicht, dass es notwendig oder hilfreich ist, danach zu streben.

Sprichst du nicht auch von der „Berufung“ oder dem „Herzens-Business“, Anja?

Nein, und ich kann das auch nicht mehr hören!

Wenn du deine Berufung gefunden hast und leben kannst: Toll! Ich gratuliere von ganzem Herzen und freue mich für dich!

ABER: Wenn ich bei „Berufungs-Experten“ lese und höre, dass jeder seine Berufung finden und leben kann und sollte, denke ich:

Das liest sich alles hervorragend und verkauft sich wahrscheinlich auch super, aber erzählt doch bitte auch mal die Wahrheit!

Wenn du dir ein „Herzens-Business“ aufbauen möchtest, dann geht das meistens über lange Zeit mit großen Einkommenseinbußen einher.

Ja, ich weiß, es wird dir immer was anderes erzählt und vorgelebt. Instagram läßt grüßen.

In der Realität musst du dafür ganz schön Gas geben und viel, viel arbeiten.

Natürlich gibt es  Leute, die es schaffen.

Aber es gibt deutlich mehr, die von ihrem „Herzens-Business“ oder ihrer Berufung nicht leben können. Also, lass dir nichts vormachen.

Und vor allem: Mach dich nicht verrückt, wenn du deine Berufung nicht gefunden hast.

Noch mal in aller Deutlichkeit:

  • Ich möchte, dass dir dein Job entspricht.
  • Ich möchte, dass du gern das tust, was immer du tust, und dass du mit deinem Job zufrieden bist.
  • Das ist ja auch das, worum es hier auf MONTAGS GERNE AUFSTEHEN geht.

    Und ich halte Zufriedenheit im Job für jeden Einzelnen für möglich und realistisch!

    ABER: Um montags gerne aufzustehen, reichen 80% voll aus.

    Und das kann dann auch der Traumjob sein. Denn:

    Auch bei einem Traumjob muss nicht alles perfekt sein!

    Mir geht es darum, überzogene Wünsche und Erwartungshaltungen, dass alles immer perfekt sein muss, zu hinterfragen.

  • Auch wenn es sich vielleicht nicht so gut verkauft:

    Das ist meine Meinung und für die stehe ich hier auch gerade.

    Wie steht es also um deine Zufriedenheit im Job? 

Und wie unzufrieden sind denn die deutschen Arbeitnehmer im Job?

Es gibt unzählige Befragungen und Statistiken zur Arbeitszufriedenheit. 

Dabei sind die Ergebnisse extrem unterschiedlich, wie unzufrieden die deutschen Arbeitnehmer im Job sind. 

Um nur mal zwei Umfrageergebnisse zu nennen: 

  • Laut dem Gallup Institute machen 71% nur Dienst nach Vorschrift und haben keine emotionale Bindung an ihren Job und Arbeitgeber.
  • Laut dem Statistischen Bundesamt sind hingegen 89% der Arbeitnehmer zufrieden bis sehr zufrieden mit ihrem Job. 

Wem willst du nun Glauben schenken? 

Mich interessieren die nackten Zahlen in Statistiken eher weniger. 

Was mich beschäftigt ist, wie jeder Einzelne seine Unzufriedenheit im Job umwandeln und lösen kann. 

Jede/r von uns erlebt dabei das Thema „Job Zufriedenheit“ sehr individuell. 

Verallgemeinernd kann ich allerdings sagen, dass 

  • die Unzufriedenheit im Job meistens aus dem immateriellen und nicht so sehr aus dem materiellen Bereich resultiert, d.h. dass Geld nicht die Hauptrolle spielt,
  • Sinn und Erfüllung eine wichtige Rolle spielen. Die meisten Menschen wollen keine Söldner sein, was mit zunehmenden Alter immer wichtiger wird,
  • der Job Spaß machen soll, wenn wir so viel Lebenszeit darin verbringen,
  • die Generation Z (Geburtenjahrgänge 1997 bis 2012) und die Millenials (1980 bis ca. 1999) überdurchschnittlich unzufrieden im Job sind und dass
  • wir in Krisenzeiten genauso unzufrieden oder zufrieden sind wie in wirtschaftlich guten Zeiten.

Das ist doch interessant oder?

Mein Fazit

Mach keine Kurzschlussreaktion, weil du unzufrieden im Job bist. 

Wenn du dein Problem mitnimmst, weil es zu dir und deinem Verhalten gehört, löse es, bevor du deinem Chef die Kündigung präsentierst.

Andernfalls ist die Chance groß, dass dir das gleiche im neuen Job – vielleicht in einem neuen Gewand – wieder begegnet. Wie sagt man so schön:

„Same but different“. 

Diese Erfahrung machen viele Menschen. Damit dir das nicht passiert, analysiere erst gründlich deine Ausgangslage und versuche erst mal etwas zu verändern, damit du wieder zufriedener in deinem Job sein kannst. 

Und wenn das alles nichts hilft, dann such dir einen neuen Job.

Ich wünsche dir viel Erfolg dabei.

Herzlichst

Anja

Was kannst du jetzt tun?

Kläre als erstes, ob du kündigen oder ob du lieber erst mal etwas im aktuellen Job verändern willst.

Das kannst du tun mit meinem Minikurs „Bist du im richtigen Job?“.

Melde dich gleich dazu an. Du erhältst zusätzlich die MONTAGS-GERNE-AUFSTEHEN-Impulse. Keinen Spam – versprochen!

Kommentare (0)

Keine Kommentare gefunden!

Neuen Kommentar schreiben

Das könnte dich auch interessieren

Charisma
Wie du mit Charisma mehr überzeugst - Markus Hornung

Was ist Charisma überhaupt und welche Rolle spielt Charisma beim Erreichen der eigenen ZIele? Im Gespräch mit Markus Hornung geht es heute um diese besondere Kraft und ihren Nutzen.

Kindness Economy
Kindness Economy – Zukunftsforscherin Oona Horx-Strathern

Oona Horx-Strathern ist Zukunftsforscherin und beschäftigt sich mit dem Thema Kindness Economy. Vielleicht denkst du: Das passt doch nicht zusammen! Das Kindness Economy kein Widerspruch ist, davon erzählt Oona!

die ersten 100 Tage im Job
Die ersten 100 Tage im neuen Job: 8 Impulse

Nutze meine 8 Impulse, um dich in einer neuen Anstellung gut zu positionieren. Die ersten 100 Tage im Job sind dabei wichtig, um den Grundstein für deine berufliche Zufriedenheit zu legen!